Ruth Nathanson war eine jener Frauen, die, obwohl selbst nicht jüdischen Glaubens, mit ihren Männern und den gemeinsamen Kindern ins Exil gingen. In diesem sehr persönlichen Buch beschreibt sie die Flucht mit ihrem Ehemann Ernst Nathanson und den beiden kleinen Söhnen – der jüngste ist noch kein Jahr alt – aus der Reichshauptstadt Berlin ins ferne Shanghai.

In einer kulturell und klimatisch komplett fremden Welt muss die Familie um ihr Überleben kämpfen. Freundliche Hilfe wird ihnen zuteil, aber auch Schikanen der Behörden und Demütigungen derer, die die Notlage der Flüchtlinge ausnutzen. Der Ehemann erkrankt bald schwer und Ruth muss die Familie allein – mit einem Einsatz, er oft über ihre physischen und psychischen Grenzen geht – durchbringen.

1947 kehrt die Familie nach Deutschland zurück, Ernst Nathanson erliegt drei Jahre später seiner Krankheit. Ruth selbst überlebt ihren Mann um 58 Jahre – 100-jährig stirbt sie Ende 2008 in Kippenheim, wo sie bei ihrem Sohn Michael lebt.

Herausgeber des Buchs unter redaktioneller Leitung von Bernd Rottenecker ist der Förderverein „Ehemalige Synagoge Kippenheim“, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Synagoge Kippenheims zu einem Ort des Gedenkens, Lernens und der Begegnung zu machen.

Ruth Nathanson: Zwischenstation – Überleben in Shanghai 1939–1947
Erschienen im August 2016
96 Seiten mit etwa 20 Abbildungen
ISBN 978-3-943874-17-4
Ladenpreis aufgehoben; restlos vergriffen

Cover Zwischenstation – Überleben in Shanghai 1939–1947