Der Förderverein „Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an jüdisches Leben in der Region und die nahezu vollständige Auslöschung desselben wachzuhalten. Das vorliegende Buch bietet eine Gesamtübersicht des jüdischen Lebens in der Ortenau vom frühen Mittelalter bis zur Vernichtung im Dritten Reich, die die vielfältigen Ergebnisse der Forschung für eine breite Leserschaft zusammenführt.
Besonders die südliche Ortenau lässt sich als „jüdische Landschaft“ bezeichnen, denn hier gab es eine Reihe größerer jüdischer Gemeinden. 1933 existierten beispielsweise 14 jüdische Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Ortenaukreises.
Der Band besteht aus drei Teilen: Teil 1 widmet sich der Gesamtgeschichte des jüdischen Lebens in der Ortenau mit den vielfältigen Wanderungsbewegungen zwischen Land und Stadt. Teil 2 porträtiert in alphabetischer Reihenfolge die ehemaligen jüdischen Gemeinden dieser Region. Teil 3 besteht aus einer Auswahl jüdischer Lebensgeschichten sowie biografischer Skizzen von Christen, die sich für Jüdinnen und Juden einsetzten oder sich um die Aufklärung der Verfolgungsgeschichte verdient gemacht haben.
Die Autoren dieses Buches – aktive Mitglieder des Fördervereins Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V. – wollen mit dieser Publikation nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch dazu beitragen, die Erinnerung an die Ortenauer Juden und an das an ihnen verübte Unrecht wachzuhalten. Erinnern tut not – umso mehr in einer Zeit der grassierenden Geschichtsvergessenheit und der Zunahme antisemitischer Hetze und rechtsradikaler Übergriffe auf Juden und Migranten.
Jürgen Stude/Bernd Rottenecker/Dieter Petri: Jüdisches Leben in der Ortenau
Hrsg. vom Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V.
Erschienen im Oktober 2018
256 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-943874-25-9
20,00 EUR
